„Corona-Pandemie – größte Bedrohung für Indigene“: Online-Petition fordert Schutzmaßnahmen
Die indigenen Völker Brasiliens sind in ihrer Existenz bedroht. Doch die „größte Bedrohung aller Zeiten“ stellt für sie die Corona-Pandemie dar.
Waldbrände, Staudämme, Viehweiden: Der Regenwald am Amazonas wird immer schneller zerstört. Dabei ist er nicht nur entscheidend für unser Klima, sondern auch die Heimat vieler indigener Völker. Doch die Menschen wehren sich – helfen Sie ihnen dabei!
Ihre Spende hilft den Menschen für Ihre Rechte einzustehen und die grüne Lunge unseres Planeten zu schützen. Denn die Menschen, die im und vom Regenwald leben, erhalten ihn durch ihre angepasste und nachhaltige Wirtschaftsweise – und schützen seine Artenvielfalt. Aber die Lebensweise der Kleinbauern und Indigenen, Afro-Brasilianer und Menschen in den kleinen Uferdörfern ist immer stärker bedroht.
Denn die Politik von Präsident Bolsonaro ermutigt die Viehbauern ungehemmt Felder abzubrennen, egal ob die Feuer auf den Regenwald übergreifen oder nicht. Selbst vor offiziell ausgewiesenen Schutzgebieten im Regenwald, die sich indigene Völker mit hohem Einsatz über viele Jahre hinweg erstritten haben, schrecken die Brandstifter nicht zurück. All das geschieht, obwohl Minderheiten durch die brasilianische Verfassung Schutz genießen.
Das illegale Holzfällen ist ein weiteres Problem, mit dem die Menschen am Amazonas kämpfen. Auch hier werden die Grenzen der Schutzgebiete in keinster Weise respektiert. Vor allem rechts und links der großen LKW-Trassen nimmt der Kahlschlag rasant zu. Politik und Behörden nehmen davon kaum Notiz, geschweige denn, dass sie sich für die Rechte der Menschen im Regenwald einsetzen würden. Im Gegenteil, die Menschen am Amazonas werden bedroht und vertrieben.
Staudämme, Vieweiden und Bergbau zerstören den Regenwald am Amazonas immer schneller.
© Misereor/Kopp
Leben am und mit dem Fluss: Der Alltag der Menschen in Pimental spielt sich zwischen Fischen und Feldarbeit ab. Der Tapajós, ein Nebenfluss des Amazonas, ist Badezimmer, Waschküche, Geschirrspüler und Freibad in einem. Doch ein Staudamm bedroht die Idylle.
© Florian Kopp/MISEREOR
Eine der betroffenen Familien ist die Familie von Ozileia de Nascimento Lima. „Hier in Pimental haben wir unsere Freiheit und führen ein sorgenfreies Leben. Wenn wir wegen des Staudamms umsiedeln müssen, werden wir leiden."
© Florian Kopp/MISEREOR
Sollte der Staudamm gebaut werden, sind 80.000 Menschen davon betroffen Auch Pimental würde in den Wassermassen des Stausees untergehen. Die Erfahrung zeigt, dass die Menschen trotz großer Versprechen, keine oder nur unzureichend entschädigt werden.
© MISEREOR
"Der Amazonas gehört genau diesen Leuten, den Kleinbauern, die schon immer hier gelebt haben, um von dieser Erde zu leben. Er gehört nicht den Großinvestoren." Pfarrer João Carlos I. Portes ist ehrenamtlicher Mitarbeiter der CPT Itaituba.
© Florian Kopp/MISEREOR
Der Staudamm Belo Monte wurde 2016 in Betrieb genommen. Aber noch immer warten Vertriebene, die für den Bau ihre Heimat verlassen mussten, auf eine neue Unterkunft oder Entschädigung. Die abgelegenen Dörfer der Indigenen, die eigentlich mit und vom Fluss leben, sind ohne Wasser, denn die „Große Schleife“ des Xingus wird wegen des Staudamms trocken fallen. Wie die vielen Dörfer hier ohne Wasser weiter existieren können, bleibt eine ungelöste Frage.
Die MISEREOR-Partnerorganisationen stehen an der Seite der bedrohten Menschen am Amazonas. Die Arbeit der Organisationen Terra de direitos, der Landpastoralen (CPT), der Bewegung der von Staudammbauten Betroffenen (MAB) sowie der indigenen Pastorale CIMI ist vielfältig: So bezahlen sie zum Beispiel Rechtsanwälte, organisieren Kampagnen oder schulen Gemeindesprecher. Immer mit dem Ziel dem Unrecht und der Umweltzerstörung ein Ende zu bereiten.
Bitte unterstützen Sie diese Arbeit mit Ihrer Spende.
Das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e. V. ist wegen Förderung der Entwicklungszusammenarbeit nach dem Freistellungsbescheid des Finanzamtes Aachen-Stadt, Steuer-Nr. 201/5900/5748, vom 30.03.2020 für das Jahr 2018 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer befreit.
Das indigene Volk der Tacanas nutzt seit vielen Generationen den Regenwald in Bolivien auf schonende Weise. Doch jetzt lässt die bolivianische Regierung hier nach Öl suchen. Eine Multi-Mediareportage über den Kampf der Tacanas um "ihren" Wald Jetzt anschauen
Brasilien bedeckt mit mehr als 8,5 Millionen Quadratkilometern knapp die Hälfte des südamerikanischen Kontinents. Im fünfgrößten Staat der Erde mit der Hauptstadt Brasília leben gut 204 Millionen Menschen. In der weltweit neuntgrößten Volkswirtschaft gibt es extreme regionale und soziale Ungleichheiten: Im Süden und Südosten sind die Lebensbedingungen wesentlich besser als im Norden und Nordosten des Landes, wo zum Teil extreme Armut verbreitet ist.
MISEREOR fördert seit 1959 verschiedene Partnerorganisationen. Im Jahr 2019 bewilligte MISEREOR 68 Projekte mit einem Volumen von 14,70 Mio Euro.
In Abwesenheit funktionierender, staatlicher Institutionen ist die Kirche ein wichtiger Gegenspieler skrupelloser Landlords, korrupter Staatsdiener und ausländischer Großkonzerne. Die Rechte der Bevölkerung zu verteidigen ist Kern der Arbeit der Landpastorale CPT, die im Jahr 2007 gegründet wurde und von MISEREOR unterstützt wird. Mit einem Team von nur drei Mitarbeitern betreut Rechtsanwältin Rione Lima Campos ein Gebiet von 177.000 Quadratkilometern mit rund 250.000 Einwohnern. Pimental gehört dazu, mit seinen 850 Einwohnern. Sie alle sollen für einen Staudamm umgesiedelt werden.
Unterstützen Sie dieses Projekt regelmäßig oder starten Sie eine Spendenaktion
Über Projektpartnerschaft informierenZu diesem Partnerschaftsprojekt gibt es weitere Informationen und Projektberichte.
Einfach per E-Mail oder telefonisch bestellen.
Es kommt vor, dass für ein Spendenprojekt mehr Spenden eingehen, als MISEREOR bewilligt hat. Spendenprojekte stehen beispielhaft für die Arbeit in den von MISEREOR geförderten Projekten weltweit. Sollte das Spendenaufkommen höher als die Summe sein, die MISEREOR mit den Projektträgern vereinbart hat, schreiben wir deshalb den Überschuss Projekten mit ähnlichem Konzept gut.
Kommentare unserer Spenderinnen und Spender
Es gibt kaum ein wichtigeres Thema was die ganze Welt angeht
Larswichitg, für die Indigenen und für die ganze Menschheit
FloIch kann nur jeden bitten, ebenfalls für den Erhalt der Indigenen Völker und der der Globalen Lebensgrundlagen im Amazonas zu Spenden.
Marcus F.