Das Recht auf Stadt im Kontext urbaner Ungleichheit
Weltweit kämpfen soziale Bewegungen für gerechtere Städte und für mehr Mitsprachemöglichkeiten bei stadtpolitischen Themen. Recht auf Stadt – so lautet die Antwort auf die städtischen…
Jede*r dritte Stadtbewohner*in des globalen Südens lebt unter menschenunwürdigen Bedingungen in informellen Siedlungen, die auch abwertend als „Slums“ bezeichnet werden. Das entspricht über einer Milliarde Menschen. Wir wollen das ändern! Setzen Sie sich mit uns für lebenswerte Städte ein – weltweit.
Informelle Siedlungen sind den Folgen des Klimawandels häufig besonders stark ausgesetzt – wie in Manila auf den Philippinen.
© Kathrin Harms / MISEREOR
Favela 21 de Abril auf dem besetzen Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses, Sao Paulo, Brasilien.
© MISEREOR/ Florian Kopp
Manila: Wo der Wohnraum an Land zu teuer ist, werden die Armen auf's Wasser gedrängt.
© MISEREOR / Marianne Pötter
Kalkutta: Leben auf Bahngleisen.
© Hartmut Schwarzbach / argus
Blick über Lima.
© MISEREOR / Clara-Luisa Weichelt
Im Jahr 2050 werden 7 von insgesamt 10 Milliarden Menschen in Städten leben. Besonders in Asien und Afrika leben immer mehr Menschen in Städten. Für viele bedeutet das ein Leben in Unsicherheit in selbstgebauten, provisorischen Unterkünften und auf beengtem Raum. Die Bewohner*innen der informellen Siedlungen müssen häufig ohne sauberes Wasser aus der Leitung, eigene Toiletten mit Spülung und elektrisches Licht in ihrem Zuhause auskommen. Auch ein Arztbesuch, der Gang in die Schule oder ein Ausflug in den Stadtpark bleiben für sie ein meist unerschwinglicher Luxus.
Die schwierige Lebenssituation in den informellen Siedlungen wird durch die Politik und von Stadtverwaltungen oftmals weiter erschwert. Ein offizielles Bleiberecht und entsprechende Papiere bekommen die Bewohner*innen selten. So leben sie in ständiger Angst, vertrieben zu werden. In vielen Fällen laufen sie Gefahr, dass ihr zu Hause abgerissen wird. Zum Beispiel, weil es Großprojekten weichen soll wie Autobahnen, Luxuswohnungen oder immer häufiger auch Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Insgesamt bleiben die Bewohner*innen von der politischen, sozialen und ökonomischen Teilhabe größtenteils ausgeschlossen.
Ob in der Bucht von Manila auf den Philippinen oder in gefährlicher Hanglage in Perus Hauptstadt Lima – oftmals liegen informelle Siedlungen in Gefahrenzonen. Sie sind den Folgen des Klimawandels wie Hitze, Unwetter und dem Anstieg des Meeresspiegels besonders stark ausgesetzt. Dennoch bekommen sie oft keine staatliche Unterstützung, um sich zu schützen. Im Gegenteil: Klimarisiken dienen nicht selten der Rechtfertigung für Vertreibungen. Wenn ihre Siedlungen zur Gefahrenzone erklärt werden, dann stehen zahlreiche Bewohner*innen und ihre Familien vor dem Nichts. Denn ein neues Zuhause wird ihnen meist nicht angeboten. Oder es liegt viele Kilometer weit entfernt von ihrer Gemeinschaft, ihrem Arbeitsplatz und damit ihrer Lebensgrundlage.
Misereor und seine Partnerorganisationen fordern daher:
Mehr Mitspracherechte für Betroffene!
Die Stimmen städtischer Armer müssen von der Politik gehört werden und Beachtung gewinnen! Auch die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel greifen nur dann, wenn sie an den Bedürfnissen und Rechten der Armen ausgerichtet sind. Sie können nur gemeinsam entwickelt werden.
Wer in einer informellen Siedlung lebt, ist es gewohnt, zu improvisieren und fast alles selbst zu organisieren. Partnerorganisationen von Misereor setzen auf die Eigeninitiative und Expertise der Menschen vor Ort. Zusätzlich dazu unterstützen wir sie gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Architektur, Sozialarbeit, Stadtplanung und Recht dabei:
Was Misereor tut: An der Seite unserer Partnerorganisationen engagieren wir uns für Städte, in denen die Menschen „ein gutes Leben“ führen können und vor Umwelt- und Klimakrisen sicher sind. Und zwar weltweit – in den Partnerländern und in Zusammenarbeit mit Initiativen in Deutschland. Misereor hat sich der Vision verschrieben, lebenswerte und zukunftsfähige Städte zu schaffen – für alle Menschen. Denn nur gemeinsam können wir unsere Städte gestalten.
Chancen nutzen - Zukunft gestalten
Dieses Paper wirft einen globalen Blick auf das Thema Mobilität…
Chancen nutzen - Zukunft gestalten
Dieses Paper wirft einen globalen Blick auf das Thema Mobilität und fordert eine Wende im Sinne der ärmsten Bevölkerungsgruppen im globalen Süden.
Denn eine Mobililtätswende ist das Kernelement der globalen sozial-ökologischen Transformation, die ein gutes Leben für alle unter Einhaltung unserer planetaren Grenzen ermöglicht. Die positiven Wirkungen des mobilen Wandels können besonders erreicht werden, wenn Mobilität zugänglich gestaltet ist, die Menschenrechte wahrt und die Wechselwirkungen innerhalb der Klimakrise wirkungsvoll achtet.
Der Bericht zeigt auf, wie das Recht auf Wohnen und die damit verbundenen Menschenrechte durch den…
Der Bericht zeigt auf, wie das Recht auf Wohnen und die damit verbundenen Menschenrechte durch den Klimawandel, die Urbanisierung und die Zerstörung der Umwelt zunehmend bedroht sind und stellt lokale Erfahrungsberichte aus Afrika, Asien und Lateinamerika vor. Er fordert einen kohärenten Ansatz der Politikgestaltung. In sechs Berichten aus fünf Ländern (Kamerun, El Salvador, Nigeria, Peru und den Philippinen) zeigen zivilgesellschaftliche Organisationen gemeindebasierte Lösungen auf. Der Bericht schließt mit Empfehlungen an nationale und lokale Regierungen sowie die Menschenrechtsgremien der Vereinten Nationen.
Der vollständige Bericht ist auf Englisch verfügbar. Zusammenfassungen liegen auf Englisch, Spanisch und Französisch vor.
Dieses Dossier setzt sich mit dem Bau zukunftsfähiger Städte und Siedlungen auseinander. Der…
Dieses Dossier setzt sich mit dem Bau zukunftsfähiger Städte und Siedlungen auseinander. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf dem Gebäude- und Verkehrssektor. MISEREOR und seine Partnerorganisationen zeigen Wege auf, wie ein sozial und ökologisch gerechter Wandel mit und in unseren Städten im Norden und im Süden möglich werden kann.
Uns erwartet eine Zukunft, die vor allem städtisch geprägt ist. Bei der Gestaltung unserer Städte muss den ökologischen Herausforderungen ebenso Rechnung getragen werden wie den grundlegenden Belangen der Menschen, zum Beispiel dem Zugang zu angemessenem und bezahlbarem Wohnraum. Wie können Städte aus Perspektive der armen und verletzlichsten Bevölkerung so gestaltet werden, dass sie ihnen Lebenschancen eröffnen und gleichzeitig ökologisch nachhaltig werden? Wie sehen Städte aus, die jetzt und auch noch für zukünftige Generationen ein gutes Leben für alle ermöglichen?
Auf Basis langjähriger Erfahrungen von MISEREOR und seiner Partnerorganisationen werden im…
Auf Basis langjähriger Erfahrungen von MISEREOR und seiner Partnerorganisationen werden im Positionspapier „Klimagerechtes Bauen“ Grundsätze für die Förderung von Projekten im Bausektor formuliert. Diese sollen als Leitlinien für die Projektarbeit dienen und gleichzeitig einen konstruktiven Dialog mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Politik und Bauwirtschaft anstoßen.
Neue Siedlungen und rasant wachsende Städte lassen den Bedarf nach Wohnraum und Infrastruktur stark ansteigen. Bauen wird daher oft notwendig. MISEREOR fördert Bauvorhaben seit vielen Jahren. Doch Bauen bedeutet immer auch einen Eingriff in bestehendes ökologisches System, weil es Energie, Ressourcen und Flächen verbraucht. Alle von MISEREOR geförderten Baumaßnahmen müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen: Neben der Einhaltung von Bauordnungen und der Brandschutzregeln sind beim Entwurf und bei der Errichtung von Gebäuden kontextspezifische und klimatische Bedingungen sowie Anforderungen an den Klima- und Umweltschutz, die sozio-ökonomische Verträglichkeit sowie kulturelle Aspekte zu berücksichtigen. Im vorliegenden Positionspapier werden die Grundsätze von MISEREOR für klimagerechtes Bauen dargelegt.
Stadt und Entwicklung liegen eng beieinander. Wie werden die vorhandenen Potenziale genutzt? Wie…
Stadt und Entwicklung liegen eng beieinander. Wie werden die vorhandenen Potenziale genutzt? Wie können Grundbedürfnisse befriedigt und Grundrechte umgesetzt werden?
Bei der Austauschveranstaltung "Strategien gegen Vertreibungen und Ausverkauf in Zeiten der Pandemie" am 28. Oktober 2020 haben sich Initiativen und Organistationen aus Indien, Südafrika und Berlin beteiligt. Erfahren Sie hier mehr über die Beteiligten
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Ideen für den Unterricht ansehenDas Bischöfliche Hilfswerk Misereor e. V. ist wegen Förderung der Entwicklungszusammenarbeit nach dem Freistellungsbescheid des Finanzamtes Aachen-Stadt, Steuer-Nr. 201/5900/5748, vom 28.09.2021 für das Jahr 2020 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer befreit.