Misereor
Suche schließen
Suchen nach:
    Top-Ergebnisse:
      Suchen in:

      Empfehlungen der Redaktion:
      Thema – Pestizide

      Pestizide - gleicher Schutz für alle Menschen

      Hochgefährliche Pestizide, die in der EU verboten sind, kommen weiterhin in anderen Ländern unserer Welt zum Einsatz. Einige dieser Pestizide werden in Deutschland hergestellt und dann exportiert. Als Teil einer weltweiten Bewegung setzten wir uns für eine Ende dieser doppelten Standards ein.



      In Ländern wie Brasilien, Südafrika, oder Bangladesch werden Menschen krank und Kinder kommen missgebildet zur Welt: Sie arbeiten als Landarbeiter*innen, Kleinbäuerinnen und -bauern oder leben in der Nähe von Feldern oder Plantagen und  sind somit hochgiftigen Pestiziden ausgesetzt.

      In der EU verbotene Pestizide sind zum Export zugelassen

      Das Problem: In Ländern des globalen Südens werden gefährliche Pestizide vermarktet, die in der EU nicht (mehr) zum Einsatz kommen dürfen, da sie für Menschen und / oder die Umwelt schädlich sind. Auch deutsche Unternehmen, allen voran Bayer und BASF, machen von diesen ungleichen Standards Profit und exportieren bei uns verbotene Pestizide und Pestizidwirkstoffe in Länder, wo Pestizide weniger streng reguliert werden. Fast 10.000 Tonnen solcher hochgefährlicher Pestizide haben die deutschen Hersteller in den Jahren 2018 und 2019 exportiert.

      Unter anderem tragen diese Pestizide dazu bei, dass jedes Jahr circa 385 Millionen Menschen eine Pestizidvergiftung erleiden. Der Großteil der Betroffenen sind in der Landwirtschaft beschäftigte Menschen im globalen Süden. Ein Grund dafür ist, dass die vorgeschriebene, ordnungsgemäße Anwendung der Pestizide in vielen Fällen nicht gewährleistet werden kann. Oft ist keine Schutzkleidung vorhanden, Warnhinweise fehlen auf Etiketten oder sind nicht in lokale Sprachen übersetzt, die gefährlichen Stoffe werden per Flugzeug versprüht und mit dem Wind fortgetragen, oder sie gelangen ins Grundwasser. Es werden zu große Mengen an Pestiziden ausgebracht und  Mindestabstände zu Siedlungen, Gewässern, indigenen Territorien nicht respektiert. Und immer wieder kommt es vor, dass Pestizide zur Vertreibung von indigenen Gemeinschaften oder Landlosen eingesetzt werden.



      Hochgefährliche Pestizide schädigen Menschen und die Natur

      Zu den hochgefährlichen Wirkstoffen zählen zum Beispiel Cyanamid und Propineb, die schädlich für Organe und Atemwege und sehr giftig für Wasserorganismen sind. Cynamid steht außerdem im Verdacht, Krebs sowie Schäden am ungeborenen Kind zu verursachen. Cynamid wurde im Jahr 2018 in großen Mengen, mehr als 2.500 Tonnen, von Deutschland nach Brasilien ausgeführt.

      Geschäfte mit doppelten Standards

      Auch große deutsche Konzerne profitieren vom mangelndem Verbraucher- und Umweltschutz in anderen Ländern. Sie exportieren ihre gefährlichen Produkte und machen dabei satte Gewinne. Ein doppelter Standard, den unsere Partnerorganisationen seit vielen Jahre anprangern und von ihren Regierungen fordern, dieses schädliche Geschäft mit besseren Gesetzen zu beenden. Sie stellen sich mutig gegen Unternehmen, Großgrundbesitzer und ihre Handlanger – die mit Einschüchterung und Gewalt den Widerstand brechen wollen.  

      Wir stehen an der Seite unser Partnerorganisationen und setzt uns in Deutschland für ein Ende der doppelten Standards ein. Denn die Gesetzeslücke bedeutet fortgesetztes Leid von Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten oder in der Nähe von Sojafeldern, Südfrucht- oder Teeplantagen leben. Und sie ist kurzsichtig, weil die gefährlichen Giftstoffe über genau diese Lebensmittel auch in unseren Bäuchen landen.

      Misereor tritt ein, für

      • ein Export-Verbot von Pestiziden und Pestizidwirkstoffen aus Deutschland, die aufgrund ihres Gefahrenpotentials für Menschen und Umwelt in der EU nicht genehmigt sind.
      • ein Export-Verbot der EU für gefährliche Chemikalien, die in der EU verboten sind.
      • ein weltweites Ende der Herstellung, Zulassung, Verarbeitung und Verwendung hochgefährlicher Pestizide (HHPs) nach der Definition des Pestizid-Aktionsnetzwerks (PAN).

      Weitere Informationen im Blog

      Beitragsbild zum Post 34186

      Gefährliche Doppelmoral beim Export von Pestiziden.

      Larissa Bombardi ist Professorin für Geographie an der Universität von Sao Paulo, Brasilien. Eigentlich. Denn seit sie ihre Forschungsergebnisse – ein Vergleich des Pestizideinsatzes…

      via Wordpress
      Beitragsbild zum Post 315

      Pestizide: „Wir schauen hoffnungsvoll auf die Debatte in Europa.“

      Medardo Avila Vazquez ist Kinderarzt und Neonatologe in der Caraffa-Klinik in Córdoba, Argentinien. Wie auch in Paraguay werden in Argentinien im Rahmen einer ressourcenintensiven…

      via Wordpress
      Beitragsbild zum Post 116

      Einsatz von Pestiziden: Ein giftiges Geschäft

      Im großflächigen Soja-und Maisanbau der großen Agrarländer Lateinamerikas kommen jährlich Millionen Liter Pestizide zum Einsatz. Die genmanipulierten Pflanzen sind resistent gegen das…

      via Wordpress

      Publikationen zum Thema

      Gefährliche Pestizide von Bayer und BASF – ein globales Geschäft mit Doppelstandards

      Gefährliche Pestizide von Bayer und BASF – ein globales Geschäft mit Doppelstandards

      Publikation

      Die deutschen Pestizidhersteller Bayer und BASF vertreiben in Südafrika und in Brasilien eine

      Die deutschen Pestizidhersteller Bayer und BASF vertreiben in Südafrika und in Brasilien eine Vielzahl von Pestizidwirkstoffen, die in der EU nicht genehmigt sind, weil sie für Mensch und Natur schädlich sind. Es handelt sich um ein unter menschenrechtlichen Gesichtspunkten fragwürdiges Geschäft mit so genannten Doppelstandards. Die Broschüre zeigt Fälle von indigene Gemeinden in Brasilien und Farmarbeiter*innen in Südafrika, deren Gesundheit durch Pestizideinsätze gefährdet ist.

      • Herausgeber: Misereor, INKOTA, Rosa-Luxemburg-Stiftung Südliches Afrika, Campanha Permanente contra os Agrotóxicos e pela Vida, Khanyisa
      • Erscheinungsjahr: April 2020
      • Seiten: 24
      • Kostenlos bestellbar
      Download

      Bleiben Sie informiert: Abonnieren Sie unseren Newsletter zu entwicklungspolitischen Themen


      Haben Sie Fragen?

      Spenden für Politische Aktionen

      Recherchen, sichtbare Aktionen und politischer Dialog zahlen sich aus. Diese wertvolle Arbeit braucht Unterstützung. Mehr erfahren

      Petition unterzeichnen

      Giftexporte stoppen! Unterschreibe jetzt gegen den Export gefährlicher Pestizide!

      Ich unterstütze die politische Arbeit von Misereor
      6 Kommentare
      77 Menschen haben schon
      6.978 € online gespendet!

      Misereor ist wegen Förderung der Entwicklungszusammenarbeit nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Aachen-Stadt, Steuer-Nummer 201/5900/5748,nach § 5 Abs.1 Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes von der Körperschaftssteuer befreit.