Wahre Kosten von Lebensmitteln sichtbar machen
Gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen und der Initiative „True Cost Accounting“ setzt sich Misereor dafür ein, dass die Wahren Kosten etwa von Lebensmitteln schon bei ihrer Produktion berücksichtigt und sichtbar werden. Diese sogenannten externalisierten sozialen und ökologischen Kosten sind real und müssten in die Unternehmensbilanz mit einfließen:
In der Folge wäre die Bio-Ananas aus einem fairen und ressourcenschonenden Anbau wirklich günstiger als die herkömmlich produzierte Ananas, bei der soziale und ökologische Kosten nicht in ihrem Warenwert enthalten sind. So spiegelten die Preise aller Lebensmittel im Supermarkt die wirklichen Kosten und Leistungen ihrer Erzeugung wider. Das wäre doch fantastisch, oder?
True Cost Accounting verpflichtend
Daher macht sich Misereor stark für die verpflichtende Bilanzierung von Umwelt-, Sozial-, und Gesundheitsauswirkungen, das sogenannte „True Cost Accounting“. Klar ist, dass die Berechnungen für die tatsächlichen Kosten und Leistungen derzeit vielfach nur Abschätzungen sind. Genauere wissenschaftliche Berechnungen, darunter die der Universität Augsburg, existieren bereits, müssen aber künftig weiterentwickelt werden.
Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass freiwillige Maßnahmen auf Seiten der Wirtschaft nicht ausreichen, um ökologisch und sozial nachhaltig Lebensmittel zu produzieren. Um einen echten Wandel zu schaffen, muss „True Cost Accounting“, die Bilanzierung der wirklichen Kosten, daher künftig nicht nur in der Lebensmittelwirtschaft, sondern letzlich in allen Wirtschaftsbereichen verbindlich angewandt werden. Nur so erzielen wir eine grundlegende Transformation unseres Wirtschaftssystems zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.