Zeitenwende in Kolumbien?
Ein Land zwischen Krisenstimmung und Hoffnungsschimmer, in dem die Menschen sich nach Frieden sehnen.
Der Schutz und die Beachtung der Menschenrechte sind ein Kernanliegen des Deutschen Richterbundes (DRB). Mehr als 2 Millionen Euro Spenden hat der DRB in der 30jährigen Zusammenarbeit mit Misereor gesammelt. Auf diese Weise unterstützt der Richterbund in Kolumbien die Arbeit der Selbsthilfe-Organisation FASOL für Justizangehörige und ihre Familien.
Vom 29. bis 31. März 2023 war Misereor beim RiStA mit einem Stand vertreten. In den Pausen berichteten Misereor-Mitarbeitende über aktuelle Entwicklungen im Land, den Bericht der Wahrheitskommission sowie von der letzten Projektreise nach Kolumbien.
Nach mehr als 50 Jahren internem bewaffneten Konflikt mit mehreren hunderttausend Toten und über 120.000 Vermissten hat Ende 2016 mit der Unterschrift des Friedensvertrags zwischen den FARC und der kolumbianischen Regierung ein lang ersehnter Weg des Friedens begonnen. Den Richter*innen und Staatsanwält*innen Kolumbiens fällt bei der Umsetzung des Friedensprozesses eine Schlüsselrolle zu. Nach offiziellen Angaben hat die Justiz mehr als 30.000 Verfahren zu bewältigen, in denen es um mehr als 100.000 Straftaten geht. Beschuldigt sind mehr als 10.000 Mitglieder der FARC, etwa 7500 Armee-Angehörige sowie mehr als 4.000 andere Täter/-innen, vor allem Paramilitärs. Es ist eine gewaltige Aufgabe. Doch bis heute bleibt die Arbeit von Justizangehörigen in Kolumbien mit hohen Risiken verbunden.
Zahlreiche Richter*innen und Staatsanwält*innen haben ihren Einsatz für eine rechtsstaatliche Strafverfolgung mit dem Leben bezahlt, die Zahl der Mordfälle und Gewaltandrohungen hat zuletzt sogar wieder zugenommen. Angehörige und Hinterbliebene stehen oft mittellos da.
© Misereor
© FASOL
© Deutscher Richterbund
© Misereor
Der Richterbund will die Gerichte und Staatsanwaltschaften in Kolumbien in ihrer Unabhängigkeit stärken. Durch die Kolumbienhilfe des Verbandes können zahlreiche humanitäre Maßnahmen finanziert werden. Der Hilfsfonds stellt unter anderem Mittel zur Verfügung, um mit dem Tode bedrohten Justizangehörigen eine – zumeist vorübergehende – Flucht innerhalb Kolumbiens oder auch ins Ausland zu ermöglichen. Auch die sozialpsychologische Betreuung und medizinische Behandlungen mittelloser Opfer werden mit den Spendengeldern der Kolumbienhilfe finanziert. Darüber hinaus werden die Angehörigen und Hinterbliebenen der Opfer unterstützt, etwa mit einer Schul- und Weiterbildung für Waisen und Halbwaisen oder mit Kleinkrediten zur Existenzgründung.
Wenn auch Sie helfen möchten, nutzen Sie bitte das Spendenkonto der Kolumbienhilfe bei der Sparkasse Aachen:
Misereor e.V.
IBAN: DE 48 3905 0000 0000 0521 00
SWIFT-BIC: AACSDE33XXX
Stichwort: „Spende/Hilfe für kolumbianische Richter/DRB“
Der Schutz und die Beachtung der Menschenrechte sind ein Kernanliegen des Deutschen Richterbundes (DRB). Aus diesem Anspruch hat der Richterbund 1989 die Kolumbienhilfe eingerichtet, die seitdem mehr als 2 Millionen Euro Spenden gesammelt hat. Anlass der Solidaritäts- und Spendenaktion war der seit Beginn der 1980er Jahre vom Staat nicht wirksam bekämpfte Terror gegen Justizangehörige und ihre Familien in Kolumbien. Mit den Spenden unterstützt der DRB in Zusammenarbeit mit Misereor vor Ort die Arbeit der Selbsthilfe-Organisation FASOL, die sich für Opfer aus dem kolumbianischen Justizwesen und deren Hinterbliebene einsetzt.
Seit 30 Jahren unterstützt der DRB in Zusammenarbeit mit Misereor die Selbsthilfeorganisation FASOL in Kolumbien . Dieser Bericht informiert über die Arbeit von FASOL in 2021 sowie die Entwicklung der politischen Situation im Land.
Zum Projektbericht
Das Factsheet greift die „Menschenrechtskoordination Kolumbien“ das Ende 2016 zwischen der kolumbianischen Regierung und die FARC-Guerilla unterzeichnete und international als „historisch“ bewertete Friedensabkommen auf.
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Ein Factsheet über die Lage von Menschenrechtsverteidiger*innen in Kolumbien. Seit Unterzeichnung des Friedensvertrags 2016 hat sich ihre Situation nicht verbessert, im Gegenteil.
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Kommentare unserer Spenderinnen und Spender