
Bangladesch: Spenden für geflüchtete Rohingya
Auch drei Jahre nach ihrer Flucht vor Gewalt und Verfolgung aus Myanmar hat sich die Situation für die Rohingya in Bangladesch nicht geändert. Mit dem Beginn der Umsiedlung auf die von Überschwemmungen bedrohte Insel Bhasan Char im Golf von Bengalen hat sich die Situation erneut verschärft. Hinzu kommt die Covid-19-Pandemie, die nicht nur die Geflüchteten sondern auch die Bewohner der umliegenden Orte bedroht.
Über eine Million Rohingya haben Zuflucht in Bangladesch gefunden, allein 600.000 im größten Camp Kutupalong. Durch die ständig wachsende Zahl von Geflüchteten drohen die Flüchtlingscamps zum größten Slum der Welt zu werden. Zudem dürfen die Flüchtlinge die Camps nicht verlassen; es gibt kaum Arbeit, um für den Lebensunterhalt zu sorgen; Bildungsangebote, insbesondere für Kinder, sind rar und die Gesundheitsversorgung schwierig.
"Mit der COVID-19-Pandemie hat sich die Situation im größten Flüchtlingslager der Welt weiter verschärft. In den dicht besiedelten Camps von Kutupalong kann sich das Virus viel schneller ausbreiten. Die begonnene Umsiedlung von hunderttausenden Menschen auf die Insel Bhasan Char vor der Küste von Bangladesch ist sicher keine Lösung, denn diese wird regelmäßig von Wirbelstürmen und Überschwemmungen heimgesucht."
Benazir Lobo-Bader
Länderreferentin für BAngladesch
Die Sozialarbeiterin Razia von Uttaran arbeitet in den Community Cohesion Centers als Mittlerin zwischen den Welten.
© Benazir Lobo-Bader | MISEREOR
Die Erzieherin Sabekul Naher beim Geschichtenerzählen im „Child-Friendly Space”.
© Benazir Lobo-Bader | MISEREOR
Das Flüchtlingscamp Kutupalong in Bangladesch beherbergt mehr als eine Million Rohingya.
© Uttaran | Screenshot
Besuch im Flüchtlingscamp: Die Leiterin der Asien-Abteilung von MISEREOR, Elisabeth Bially (rechts im Bild), und die Bangladesch-Referentin, Benazir Lobo-Bader (3. von rechts) in den „Child-Friendly Spaces“ von Caritas Bangladesh
© Caritas Bangladesh
In Gemeinschaftsarbeit werden Kleidungsstücke hergestellt und auf dem Markt verkauft.
© Benazir Lobo-Bader | MISEREOR
Unser Partner UTTARAN unterstützt die Flüchtlinge in Cox´s Bazar. Dazu gehört, neben der materiellen Erstversorgung und der Aufklärungsarbeit zur Eindämmung der Pandemie, auch das Angebot von einkommensschaffenden Maßnahmen. Dabei werden auch die Dorfbewohner der angrenzenden Orte einbezogen, um potentielle Konflikte zu vermeiden.
Perspektiven schaffen im größten Camp der Welt
Unser Partner lindert die schwierige Situation und Angst vor der Zukunft. Mädchen und Frauen erhalten die Möglichkeit, nähen zu lernen und sich so eine kleine Existenz aufzubauen. Mit einer Baumschule wird ein wichtiger Beitrag zu Wiederaufforstung geleistet: Die Geflüchteten mussten in der aktuten Not nach ihrer Ankunft Bäume fällen um Feuerholz zu haben. UTTARAN setzt sich außerdem für eine Stärkung des sozialen Miteinanders ein. In vier Begegnungszentren (Community Cohesion Centers (CCCs) ) treffen sich Frauen der angrenzenden Dörfer mit Rohingya-Frauen und tauschen sich über ihre Lebenserfahrungen und -umstände aus. Auch ihre Geschichten von Folter und Flucht treffen hier in den CCCs auf offene Ohren.
Das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e. V. ist wegen Förderung der Entwicklungszusammenarbeit nach dem Freistellungsbescheid des Finanzamtes Aachen-Stadt, Steuer-Nr. 201/5900/5748, vom 30.03.2020 für das Jahr 2018 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer befreit.
Bangladesch
MISEREOR unterstützt seit 1972 verschiedene Partnerorganisationen in Bangladesch. Damit war MISEREOR eine der ersten Organisationen, die die Zivilgesellschaft nach dem Unabhängigkeitskrieg unterstützt hat. Im Jahr 2019 wurden 15 Projekte mit einem Volumen von 2,08 Mio Euro gefördert.
Projektpartner vor Ort
Unsere Partnerorganisation UTTARAN steht den Geflüchteten zur Seite. MISEREOR fördert die bangladeschische Partnerorganisation seit 1996. UTTARAN hilft armen Bevölkerungsgruppen im Südwesten von Bangladesch, ein nachhaltiges Flussraummanagement zu etablieren, auch um sich an den Klimawandel anzupassen. So wurden Schäden durch Überflutungen dort reduziert und die Ernährungssituation verbessert.
Seit 2017 arbeitet UTTARAN auch im Distrikt Cox’s Bazar und gehört zu den Pionieren der Flüchtlingsarbeit im größten Flüchtlingslager der Welt Kutupalong. Die Organisation engagiert sich unter anderem für den sozialen Frieden zwischen der lokalen Bevölkerung außerhalb des Lagers und den Rohingya-Flüchtlingen im Lager, um das soziale Miteinander zu verbessern.
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Ausgewählte Projekte weltweit
Es kommt vor, dass für ein Spendenprojekt mehr Spenden eingehen, als MISEREOR bewilligt hat. Spendenprojekte stehen beispielhaft für die Arbeit in den von MISEREOR geförderten Projekten weltweit. Sollte das Spendenaufkommen höher als die Summe sein, die MISEREOR mit den Projektträgern vereinbart hat, schreiben wir deshalb den Überschuss Projekten mit ähnlichem Konzept gut.
Kommentare unserer Spenderinnen und Spender
Wir müssen diese Menschen, die aufgrund ihres Glaubens vertrieben werden, bestmöglich unterstützen!
BS