Leben in einem Käfig – freiwillig? In Hongkong leben über 100.000 Menschen in kleinen Käfigen, rund 20.000 von ihnen sind Kinder. Die doppelstöckigen Käfige sind oft nicht größer als 2 qm². In ihnen findet ein ganzes Leben statt: Menschen schlafen und wachen darin, erziehen ihre Kinder, bewahren die persönliche Habe auf und träumen von einem Leben, das ihnen mehr Raum gibt, sich zu entfalten.
Bis zu 100 Menschen teilen sich eine Etage
Ein Zuhause, das Individualität ermöglicht oder auch nur Privatsphäre bietet, sind diese Käfige nicht. Die Käfige parzellieren teure Hochhaus-Etagen, deren Mieten für viele unerschwinglich sind. Die Käfige dienen als einzelne Wohneinheiten. Manchmal stehen für ein Dutzend Menschen oder mehr nur eine Dusche und Toilette zur Verfügung. Gekocht wird auf ein paar alten Elektroplatten auf dem Flur oder in einem Raum, der den Namen Küche nicht verdient. Einen Kühlschrank sucht man oft vergeblich.
Die MISEROER-Partnerorganisation Society for Community Organization (SoCO) in Hongkong ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich für die betroffenen Menschen engagiert. Neben der psychosozialen Betreuung durch Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen konzentriert sich SoCO insbesondere auf die Menschenrechtsarbeit, Rechtsberatung und Lobbyarbeit. Mit ihren Erfahrungen und Kenntnissen ist SoCO bereits mehrfach in Genf bei Anhörungen von UN Gremien vorstellig geworden und hat sich unter anderem für die Wohnrechte der Betroffenen eingesetzt.
Um die Öffentlichkeit auf die Situation der Menschen aufmerksam zu machen, hat SoCO diesen Mißstand zusammen mit professionellen Fotografen künstlerisch aufgearbeitet.
Achtung und Schutz des Menschenrechts auf Wohnen sind zentral, damit Menschen ein würdiges Leben führen und ihre gesellschaftlichen Rechte als Bürgerinnen und Bürger eines Landes wahrnehmen können.