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      Pressemitteilung | Vor SDG-Gipfel: Mehr Anstrengungen zur Erreichung der UN-Entwicklungsziele nötig ©UN
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      Aachen, 14. September 2023

      SDG-Gipfel: UN-Entwicklungsziele in weiter Ferne

      (Aachen 14. September 2023) Acht Jahre nach Verabschiedung der Agenda 2030 steht die Welt vor einem Scherbenhaufen.  Im neuen Halbzeit-Bericht zum Stand der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) ziehen die Vereinten Nationen eine düstere Bilanz: Für mehr als die Hälfte der Ziele ist nur schwacher oder unzureichender Fortschritt zu verzeichnen, bei einem Drittel ist der Trend negativ. Besonders dramatisch sieht es beim Kampf gegen den Hunger aus.

      Misereor fordert die Bundesregierung vor dem SDG-Gipfel am 18.-19. September in New York zu mehr Anstrengungen bei der Umsetzung der Entwicklungsziele auf. „Angesichts der Folgen von weltweiten Krisen vor allem für die Menschen im Globalen Süden ist es kein ermutigendes Zeichen, wenn im Bundeshaushalt 2024 3,7 Mrd. Euro (-15%) weniger als noch im Haushalt 2023 für Entwicklungszusammenarbeit vorgesehen sind. Deutschland sendet damit zur Halbzeit der Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele ein falsches Signal an andere Geberländer“, erklärt Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.

      Umsetzung der Agenda 2030 muss beschleunigt werden

      UN-Generalsekretär Guterres hat bereits im Februar 2023 ein ambitioniertes SDG-Konjunkturpaket vorgelegt, das auf den Umbau der globalen Finanzarchitektur zielt. „Wollen wir Vertrauen und Partnerschaft der Länder im Globalen Süden zurückgewinnen, muss die finanzielle Spaltung in Nord und Süd überwunden werden. Wir begrüßen es insbesondere, dass sogenannte Sonderziehungsrechte - eigentlich eine globale Reservewährung des Internationalen Währungsfonds - nun sinnvoll zur Finanzierung eines neuen Klimafonds und anderer globaler Gemeingüter mobilisiert werden sollen“, erklärt Spiegel. Misereor unterstützt zudem die ambitionierten Vorschläge Guterres, mittels Schuldenerlasses und struktureller Reformen des gegenwärtigen Schuldenmanagements hochverschuldete Länder rasch und dauerhaft aus dem Schuldenturm zu befreien.

      Das SDG-Konjunkturpaket ist nicht nur Grundlage des SDG-Gipfels, seine Umsetzung wird im kommenden Jahr zentrales Thema des UN-Zukunftsgipfels sein. „Der Bundesregierung kommt in den verbleibenden Regierungsjahren eine große Verantwortung zu, international auf die Schaffung eines globalen Transformationsprogramms zur beschleunigten Umsetzung der Agenda 2030 hinzuwirken“, so Spiegel.

      „Wir brauchen einen Strukturwechsel im Verhältnis zwischen Nord und Süd“

      Um die SDGs bis 2030 zu erreichen, bedürfe es mehr als bloß zusätzlicher Finanzmittel. „Wir brauchen einen Strukturwandel im Verhältnis zwischen Nord und Süd. Das koloniale Erbe prägt bis heute die Zusammenarbeit mit den Ländern des globalen Südens. Es ist Zeit, diese historisch gewachsenen sozio-ökonomischen Ungleichheiten zu überwinden. Ohne Beseitigung der zugrunde liegenden Ursachen von Armut, Hunger und Ungleichheit kann es keine größere Gerechtigkeit geben“, so Spiegel. Dies bedeute u.a. weitreichende Reformen im Bereich der Wirtschaftsförderung, der Handelspolitik, der Agrarproduktion sowie bei der Rohstoffextraktion und Klimaanpassung.

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