
Corona weltweit:Keine Abstriche beim Menschenrecht
(Aachen, 24. April 2020) Die letzten Wochen haben gezeigt: Immer wieder nutzen Staaten weltweit Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus, um weitgehende Beschränkungen bei den Grundfreiheiten vorzunehmen, die Opposition zu unterdrücken und Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zu verfolgen. MISEREOR und seine Partner erfüllt das mit Sorge, sie stehen an der Seite der Betroffenen: „Der Ernst der Lage in der Corona-Pandemie rechtfertigt es nicht, Abstriche bei den Menschenrechten in Kauf zu nehmen. Nun gilt es umso mehr, dass sich Staaten an ihre Verpflichtungen zu Respekt, Schutz und Gewährleistung aller Menschenrechte halten“, so Pirmin Spiegel, MISEREOR-Hauptgeschäftsführer.
In vielen Ländern Lateinamerikas wird unter Notstandsgesetzen regiert und diese werden für Repressalien gegen Führungskräfte zivilgesellschaftlicher Organisationen genutzt. Partnerorganisationen in Honduras sehen mit Besorgnis, dass zur Bekämpfung der Pandemie Grundrechte ausgesetzt und im Schatten der Anwendung von Sondergesetzen Menschenrechtsverteidigerinnen in ihrem Leben und ihrer Arbeit eingeschränkt werden. So waren nach Beschluss der Quarantäne mehrere Führungskräfte der Zivilgesellschaft festgenommen worden. Auch Übergriffe von Sicherheitskräften bei der Umsetzung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus kommen immer wieder vor. In Kolumbien gingen Morde und Bedrohungen gegen Menschenrechtsverteidiger ungehindert weiter. „Die Mörder stehen nicht unter Quarantäne“ titelte die Erklärung eines Partnernetzwerks vor Ort.
„Sonderregelungen werden auch angewendet, um ein zumeist profitorientiertes Entwicklungsmodell durchzusetzen“, erklärt Spiegel. In Kolumbien ist die vorherige Anhörung und Zustimmung der lokalen Bevölkerung bei Wirtschaftsprojekten in den Bereichen Bergbau und Infrastruktur verfassungsmäßig vorgeschrieben. Nun forderten Unternehmerverbände, das Verfahren für die Genehmigung so zu vereinfachen, dass dieses Konsultations- und Zustimmungsrecht praktisch ausgesetzt werde. Dies betrifft besonders ethnische Minderheiten, die solche Projekte oft ablehnen.
Auch problematisch: keine Maßnahmen
„Auch die Unterlassung von Schutz- und Präventionsmaßnahmen gegen das Corona-Virus gilt als Verletzung der Schutzverpflichtung der Staaten gegenüber ihrer Bevölkerung“, so Spiegel. Die Regierung von Nicaragua beispielsweise leugne weiterhin eine Bedrohung für ihre Bevölkerungen durch Covid-19, vielmehr werbe sie für den Tourismus und führe öffentliche Großveranstaltungen durch. Damit gefährde sie die Bevölkerung zusätzlich, statt sie zu schützen. Eine Initiative der Diözese Matagalpa, Notfallzentren einzurichten und medizinische Unterstützung per Telefon anzubieten, wurde durch die Regierung untersagt.
„Es besteht die Gefahr, dass in vielen Ländern Lateinamerikas und anderen Teilen der Welt der politische und öffentliche Raum aktuell mit dem Vorwand, den Virus zu bekämpfen, so drastisch verändert wird, dass die Zivilgesellschaft nach der Pandemie noch weniger Spielraum haben wird. Gerade in dieser Krisensituation ist es wichtig, dass zivilgesellschaftliche Akteure und Medien in der Lage sind, staatliches Handeln kritisch zu begleiten. Alles andere ist für die Zukunft dieser Gesellschaften und ihrer demokratischen Verfasstheit ein hohes Risiko. Menschenrechtsverteidiger und Menschenrechtsverteidigerinnen müssen die Möglichkeit haben gefahrfrei für die Rechte marginalisierter Gruppen einzutreten“, betont Spiegel.
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Eine stetig wachsende Fotoauswahl zu „Corona weltweit“ und den Aktivitäten der MISEREOR-Partner kann hier zur Berichterstattung heruntergeladen werden.
Kommentare unserer Spenderinnen und Spender
Wir müssen uns - gerade als Land, das einen Coronaimpfstoff entwickeln konnte - für mehr Impfgerechtigkeit weltweit einsetzen.
Dr. JohannesHintzen/SachsenEs ist super, dass es ehrenamtliche Menschen wie Sie gibt. :)
HumanDie COVID-19 Pandemie zu bekämpfen ist eine weltweite Gemeinschaftsaufgabe!
Wolfgang BrücknerUns ist es wichtig, besonders den Notleidenden in dieser Zeit der Corona-Pandemie finanzielle Hilfe zu geben, damit sie sich vor der Pandemie schützen können.
Zusammenhalten und solidarisch sein ist wichtig
Margarete MahlDie Routinen greifen nicht mehr. Was können wir tun?
kein kind soll verhungern
GarhammerHalten wir zusammen! Nicht nur bei uns, sondern weltweit. Im Gebet und materiell. Gottes Segen!
Florian Meißner, VohenstraußUnterstützen wir die Bevölkerung Lateinamerikas im Kampf gegen Corona. Jede Spende tut Gutes! \n/
IIû Mølrja
ja
ja
Das Glück, qua Geburt in einer Weltregion leben zu dürfen, die sich durch ein funktionierendes Gesundheits- und Sozialsystem aus dieser Misere befreien können wird, hat nicht jedeR ErdenbewohnerIn. Es ist mir ein Anliegen, zu teilen.
Dringende Hilfe ist nötiger denn je! #Solidarität ist die Antwort auf Corona.
Claudia WaltherViele einzelne Tropfen bilden einen Fluß.
MarkusWir haben Masken genäht und sie gegen Spenden verteilt.
Robert -Havemann-Gymnasium, Berlin-PankowProjekte mit Hand und Fuß - und Sinn für das Wichtige. Vielen Dank an misereor für das Engagement.
Stefan WeigandWie gut zu wissen, dass Misereor hilft - das unterstütze ich gerne! Danke!
TimWer, wenn nicht wir kann hier helfen?!
MirkoEine globale Krise erfordert von uns allen Solidarität, gerade mit jenen, die anders als wir nicht auf ein funktionierendes Gesundheitssystem vertrauen können. Vielen Dank für die Hilfe!
A. UlmenJedem den ein bisschen schlecht geht sollte trotzdem ab und an anderen, den es noch schlechter geht, helfen.
Thomas Rösner EssenBesonders in diesem Jahr, in dem keine Oster-Gottesdienste stattgefunden haben mit Kollekten für MISERIOR, ist es besonders wichtig auf anderem Wege zu spenden. In anderen Teilen der Welt wird der Kampf gegen das Corona-Virus ohne Unterstützung nicht zu gewinnen zu sein. Spenden SIE!
Peter B.Danke für Ihre wertvolle Arbeit und vor allem für den globalen Blick in diesen für unzählige Menschen so schwierigen Zeiten!
Annegret HiekischWir kamen gerade in den Genuss unseres tollen Gesundheitssystems und sind sehr dankbar für die erfahrene Hilfe! Aus Anlass des 86. Geburtstags unserer Mutter R. möchten wir unsere Freude darüber ein wenig teilen mit Menschen in Not. Gottes Segen auf ihren und unser aller Wegen!
V. Sch.Glaube Liebe Hoffnung
BeVietnamesische katholische Frauen aus Wiesbaden-Frankfurt haben Gesichtsmasken genäht und dafür Spenden bekommen. Dieses möchten wir Misseror spenden. Somit helfen wir doppelt!!
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StefanSolidarität darf keine Grenzen kennen. Wir wollen die Menschen in den Flüchtlingslagern der Welt nicht vergessen!
Familie FuhrmannIch denke, dass es uns hier trotz Krise immer noch sehr gut geht. Ich möchte mit dieser Spende einen kleinen Beitrag für Hilfe in den Ländern leisten, denen es wesentlich schlechter geht als uns.
Melanie S.Auf den ersten Blick sind alle gleich von der Pandemie betroffen. Aber um so mehr man sich damit beschäftigt merkt man: es trifft die Ärmsten in meherfacher Hinsicht am härtesten. Danke das ihr helft Misereor!
Eva aus EsslingenCorona Hilfe für Misereor aus St. Martin Idsteiner Land
Gemeinsam solidarisch gegen Corona, helft mit und spendet bitte!
Konrad Waldherr#füreinanderdasein
Frohe Ostern in diesen schweren Zeiten!
PhilippHallo, jeder kann und muss helfen.
JHLasst die Schutzmasken denjenigen die sie benötigen, den Altenpflegern, den Ärzten, Pflegern und dem Intensivpersonal in den Krankenhäusern. Kauft Euch genähte, oder besser "näht Euch welche", wenn ihr eine Nähmaschine habt, sonst haben wir kein Pflegepersonal mehr, was Euch oder Eure Angehörigen versorgen kann. Danke an alle Helfer, die auch in andere Ländern den Armen helfen, die dem Virus z.T. ungeschützt gegenüber stehen. In der Hoffnung, dass Sie den Mut nicht verlieren.
C. SprengerJesus Du warst immer für mich da. Ich hab es garnicht verdient. Hilf den anderen.
NielsAlle, denen es gut - Alle, die einen sicheren Job haben - Alle, die versorgt sind. Jetzt ist die richtige Zeit zu spenden. Die Not ist so akut, wie seit langem nicht mehr.
Vielen Dank an alle Misereor-Helfer für ihren Einsatz!
KatrinUnsere Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Der Herr sei mit uns am Morgen, am Abend und in der Nacht, helfe und sei bei uns in Krankheit, Not und Leid, bewahre uns vor allem Übel und Bösen und sei mit uns auf allen unseren Wegen. Bleibt behütet durch Jesus Christus, unseren Retter in aller Not. Gott segne euch alle.
Thomas DehnelZusätzlich zu den Zuwendungen vom Staat (wir alle) wäre es wünschenswert, wenn Jeder der kann einen solidarischen Eigenanteil spenden würde. Vielen Dank an alle Helfer!
Thomas - MagdeburgZuhause bleiben - solidarisch denken und handeln und Herz und Hände öffnen für die Menschen, die Hilfe brauchen!
Karin & Gottfried PielhauLaßt uns ein Segen für andere sein, damit ihnen in dieser schweren Corona-Zeit geholfen wird. Gott helfe uns durch seinem Sohn Jesus Christus.
Annemarie BartschBleibt gesund!
"A little bit goes a long way."
Honora