Nicolás Maduro wird heute trotz der Proteste im Land im Amt des Präsidenten Venezuelas vereidigt. Damit hat das Regime das Wahlergebnis vom 28. Juli zugunsten des Oppositionspolitikers Edmundo González endgültig nicht anerkannt und den Willen der Mehrheit der venezolanischen Bevölkerung missachtet. Dazu Misereor-Geschäftsführer Bernd Bornhorst:
„Mit der Amtsvereidigung von Nicolás Maduro wird sich das Leid der Menschen in Venezuela in dramatischer Weise fortsetzen. Gemeinsam mit unseren venezolanischen Partnerorganisationen befürchten wir einen weiteren Exodus der Bevölkerung in die Nachbarländer und eine Verschlechterung der bereits jetzt schwierigen humanitären Situation für die Menschen innerhalb des ehemals prosperierenden Landes. Schon jetzt lebt über die Hälfte der Bevölkerung in extremer Armut, verantwortet durch die Politik des Maduro-Regimes und die daraus folgende Isolation des Landes.
Die ohnehin schlechte Menschenrechtslage hat sich in den letzten Wochen und Tagen erneut deutlich zugespitzt, wie die Entführung des Menschenrechtsverteidigers und Leiters der Misereor-Partnerorganisation „Espacio Público“ Carlos Correa durch staatliche Akteure zeigt.
Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung, dass sie sich für die bedingungslose Freilassung von Carlos Correa sowie von vielen weiteren politischen Gefangenen und Menschenrechtsaktivisten einsetzt. Darüber hinaus müssen Gelder für die Geflüchteten in den Nachbarländern und für die Menschen im Land zur Verfügung gestellt werden, damit eine Zuspitzung der humanitären Katastrophe verhindert wird“.