Strukturell ungerechte Weltwirtschaft überwinden

Um die strukturell ungerechte Weltwirtschaft zu überwinden, braucht es zunächst eine Überwindung der kolonialen Arbeitsteilung, bei der Länder des Globalen Südens vorwiegend Rohstoffe exportieren, deren industrielle Weiterverarbeitung aber hauptsächlich in Ländern des Globalen Nordens stattfindet. Diese wiederum produzieren und exportieren hauptsächlich Fertigprodukte und bieten Dienstleistungen an, was ihnen den Großteil der globalen Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichert. Handelsabkommen und sogenannte Rohstoff-Partnerschaften vertiefen diese Arbeitsteilung. 

In vielen Ländern des Globalen Südens wiederum profitieren nur wenige Unternehmen und Menschen vom Bergbau, der zugleich zur Entwaldung,  Zerstörung biologischer Vielfalt, Verseuchung von Gewässern sowie zur Vertreibung indigener und bäuerlicher Gemeinschaften und nicht zuletzt zur Klimakrise beiträgt. Ähnliches gilt für den agrarindustriellen Anbau von Soja, Zucker, Kaffee, Bananen oder Kakao, die größtenteils für den Export bestimmt sind.

Vorrang für Menschenrechte, Umwelt und Klimaschutz

Um solche Missstände zu überwinden, sind wir erfolgreich für das deutsche und das EU-Lieferkettengesetz eingetreten, welche hiesige Unternehmen zur Achtung von Menschenrechten, Umwelt und Klima verpflichten. Ähnliche Regeln fordern wir auch auf Ebene der Vereinten Nationen. 

Zugleich treten wir für eine Handelspolitik ein, die Armut reduziert und Nachhaltigkeit fördert. Seit Jahrzehnten fördern wir auch den Fairen Handel, der Menschen ein verlässliches Einkommen sichert, die Umwelt schont und zugleich als Vorbild für gerechte Handelsstrukturen dient.

Darüber hinaus treten wir für einen Schuldenerlass für Länder des Globalen Südens ein, um die öffentliche Finanzierung von Bildung, Gesundheit, Sozialsystemen und der lokalen Wirtschaft zu ermöglichen. Ohne eine Überwindung der Schuldenkrise wird es nicht möglich sein, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. 

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