Wir werden von der Erfahrung geleitet, dass Menschenrechte, Frieden und Entwicklung einander bedingen: Armut fördert Menschenrechtsverletzungen und Gewaltkonflikte, diese fördern gleichzeitig Armut – eine nachhaltige, partizipative Entwicklung kehrt diesen Zusammenhang um.

Gerade in einer Zeit, in der Rassismus und Gewalt erstarken, in der Populismus und Nationalismus an Boden gewinnen und multilateraler Menschenrechtsschutz in Frage gestellt wird, müssen wir Menschenrechte und Frieden mit Entschiedenheit verteidigen.

Wir beobachten, dass gerade diejenigen, die tagtäglich Menschenrechtsverletzungen anprangern und sich für den Erhalt der Schöpfung einsetzen, unsere Solidarität und unseren Schutz besonders brauchen. Denn sie riskieren ihre eigene Sicherheit und die ihrer Familien, wenn sie mächtigen wirtschaftlichen oder politischen Akteuren in die Quere kommen.

Unsere Partner*innen sind in diesem Prozess vor allem zivilgesellschaftliche Organisationen. Auch ihre Handlungsspielräume werden immer enger, ihre Arbeit immer gefährlicher. Menschenrechtsverteidiger*innen werden diffamiert, kriminalisiert, bedroht und sogar ermordet. Nachhaltige Entwicklung ist jedoch nur möglich, wenn sich alle in einer Gesellschaft ohne Risiken einbringen können, einschließlich benachteiligter und armer Menschen. Wir unterstützen Menschen und Organisationen sich zu engagieren und sich selbst dabei bestmöglich zu schützen.

Gegen Gewalt und für Versöhnung

Das Risiko von Menschenrechtsverletzungen und Gewalt ist deutlich höher in fragilen Staaten, die ihre Pflichten in den Bereichen Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und soziale Grundversorgung nicht erfüllen. Auch Macht und Einfluss von Gewaltakteuren wie terroristischen oder bewaffneten Gruppen nehmen in unseren Partnerländern zu. Unsere Partnerorganisationen müssen häufig den Dialog mit allen am Konflikt beteiligten Akteur*innen suchen, um in einem von Gewalt geprägten Umfeld überleben und arbeiten zu können. Andere Partnerorganisationen unterstützen wir dabei Prozesse in Gang zu setzen, die zur Beendigung von Konflikten und Gewalt beitragen und Friedens- und Versöhnungsprozesse gestalten können.

Schutz für Menschen auf der Flucht

Menschenrechtsverletzungen, fragile Staatlichkeit, Armut, Klimakrise und Gewalt sind nur einige der Ursachen für Flucht und Migration. Wir stehen mit unseren Partner*innen einerseits vor der Herausforderung, über die dringend notwendige humanitäre Hilfe hinaus Einfluss auf Konfliktursachen zu nehmen und sicherzustellen, dass die Menschen auch in langanhaltenden Fluchtsituationen ihre Menschenrechte wahrnehmen können. Auf der anderen Seite gilt es, sich für eine humane Asyl- und Migrationspolitik in den Aufnahmeländern entlang der Fluchtrouten und in Europa einzusetzen.

Unsere Themen zu Menschenrechten und Frieden

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