(Berlin/Aachen, 16. Januar 2024) Wenige Tage vor der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags weisen die beiden kirchlichen Entwicklungsorganisationen Brot für die Welt und Misereor auf die Notwendigkeit einer starken Entwicklungspolitik hin. Die Werke kritisieren die Pläne für starke Kürzungen in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe scharf.

Deutschland hat durch seine Entwicklungspolitik in den vergangenen Jahren den Kampf gegen Hunger und Armut unterstützt und zur Verringerung globaler Ungleichheit beigetragen. Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 1,5 Milliarden Euro zu kürzen, träfe jedoch die Schwächsten am stärksten. „Die globalen Herausforderungen, zunehmende Konflikte und die Folgen des Klimawandels erfordern nicht weniger, sondern mehr internationale Zusammenarbeit. Die stärkste Kürzung des Entwicklungsetats in der Geschichte der Bundesrepublik ist deshalb ein verheerendes Signal“, erklären Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt und Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor.

Dagmar Pruin: „Obwohl die Zahl der Hungernden weiter steigt, plant die Regierung die Beiträge für den Kampf gegen Hunger und extreme Armut zu kürzen. Das ist politisch kurzsichtig. Es schadet der Glaubwürdigkeit Deutschlands im Globalen Süden. Wir fordern die Abgeordneten dazu auf, diese fatalen Kürzungen zu verhindern.“
Pirmin Spiegel: „Eine wirksame und finanziell starke Entwicklungszusammenarbeit ist ein wichtiger Baustein für die internationale Kooperation. Sie trägt dazu bei, Konflikte zu entschärfen und Krisen vorzubeugen. Der soziale und ökonomische Preis der nicht gelösten Probleme in der Welt wird deutlich höher sein als die Mittel, die im kommenden Haushalt gestrichen werden sollen.“

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