Schlechtes Karma, eine Art göttliche Strafe, sei es, wenn ein Kind mit einer Behinderung geboren wird. Im ländlichen Kambodscha glauben das bis heute viele Menschen. Die Folgen dieses Aberglaubens sind schrecklich.

Kinder, die eigentlich einer besonderen Förderung bedürfen, werden von ihren eigenen Familien versteckt. Zu groß ist die Angst der Eltern vor Ausgrenzung und Verachtung anderer Dorfbewohner.

Diese Stigmatisierung führt zu einem immer wiederkehrenden Teufelskreis aus bitterer Armut und Elend: Familienmitglieder können nicht arbeiten. Die Kinder bleiben unterentwickelt. Hier setzt die Misereor Partnerorganisation Karuna Battambang an, die eng mit den Familien, Dorfbewohnern und staatlichen Stellen zusammenarbeitet. Geschulte Familientherapeuten erstellen Entwicklungspläne für die Kinder und unterstützen sie und ihre Angehörigen. So lernte der kleine Puthi endlich laufen, eroberte die Sprache und geht mittlerweile selbstständig in die Schule. Er kann ein normales Leben führen. Seine Mutter verdient mit dem Verkauf von Gemüse und Gebäck etwas für den Lebensunterhalt. „Ich bin so unendlich glücklich“, sagt sie. „Das Leben hat uns wieder.“