Vom 30. Juni bis 3. Juli findet in Sevilla die vierte UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung (FfD4) statt – mit dem Ziel, mehr Geld für Klima und Entwicklung zu gewinnen und das globale Finanzsystem fairer zu gestalten. Dort soll das vorverhandelte Abschlussdokument („Compromiso de Sevilla“) angenommen werden. Staaten aus dem Globalen Süden gehen mit großen Ambitionen und hohen Erwartungen in die Verhandlungen, jedoch bleibt das erwartete Ergebnis weit hinter dringend benötigten Reformschritten zurück. Zahlreiche Organisationen der Zivilgesellschaft versammeln sich in Sevilla, um Druck auf die Regierenden auszuüben.

„Die Welt braucht mehr als schöne Worte – damit sich die materiellen Lebensbedingungen von Menschen verbessern, müssen wir das Finanzsystem umkrempeln und Reichtum von oben nach unten verteilen“, sagt Malina Stutz, politische Referentin beim deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de.  

„Weltweit sind 47 Länder sehr hoch verschuldet. Dort fehlen Gelder für Investitionen in nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz, Bildung und Gesundheit. In diesen Ländern sind etwa 231 Millionen Menschen von extremer Armut betroffen – und damit gut doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt. Ein echtes Armutszeugnis im 21. Jahrhundert. Die FfD4-Konferenz muss dringend multilaterale Lösungswege zur Überwindung dieser Krise finden,“ sagt Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei Misereor.  

Kontakte vor Ort in Sevilla

Malina Stutz, erlassjahr.de
E-Mail m.stutz@erlassjahr.de
Mobil +49 211 46 93 217 (wird automatisch auf Mobilfunk umgeleitet)

Klaus Schilder, Misereor
E-Mail klaus.schilder@misereor.de
Mobil +49 170 2083559

Die internationale Kampagne „Erlassjahr 2025 – Turn Debt into Hope“ will den Druck auf politische Entscheidungsträger*innen verstärken, in diesem Jahr rasche und verbindliche Lösungswege aus der Globalen Schuldenkrise zu finden. Bis Anfang 2026 sollen weltweit Unterschriften gesammelt werden. In Deutschland wird die Kampagne vom katholischen Hilfswerk Misereor und dem deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de koordiniert. 58 entwicklungspolitische Organisationen, kirchliche Gruppen und Institutionen haben sich dem Appell bereits angeschlossen. Im Laufe des Jahres wird es vielfältige Aktionen und Mitmachelemente geben. Bereits in den späten 1990er Jahren hatte sich die Kampagne „Erlaßjahr2000“ erfolgreich für Schuldenerlasse engagiert.