
Corona weltweit: Sri Lanka
Religionen vereint gegen das Virus
(Aachen, 20. April 2020) Ein Jahr nach den terroristischen Anschlägen zum Osterfest auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka mit mehr als 250 Todesopfern zeigt sich: Die Spannungen zwischen den Religionsgruppen im Land sind weiterhin stark ausgeprägt und könnten in der Corona-Krise weiter zunehmen. So wurden nun abweichend von der WHO-Empfehlung mindestens zwei muslimische Todesopfer von Covid-19 verbrannt, statt wie in der religiösen Tradition vorgesehen, begraben. Ein Verstoß gegen die freie Religionsausübung der religiösen Minderheit im Land, der zu weiteren Konflikten führen könnte. Dass es jedoch auch Beispiele guter Zusammenarbeit gerade in Zeiten der Krise gibt, das zeigt der MISEREOR-Partner National Peace Council (NPC). Dessen lokale Komitees aus Buddhisten, Muslimen, Hindus und Christen unterstützen besonders von der Corona-Krise betroffene Menschen mit Lebensmittelpaketen und Mundschutzen und informieren mit Aufklärungskampagnen.
Dabei profitiere das NPC von seinem landesweiten Netzwerk aus fast 40 lokalen, interreligiösen Komitees und Erste Hilfe Menschenrechtszentren. „Deshalb konnte unkompliziert und schnell auf die Krise reagiert werden“, erklärt Kesuma Saddak, MISEREOR-Länderreferentin für Sri Lanka. Die Komitees verteilten Lebensmittelrationen an Menschen und Familien, die in besonderer Weise von der Corona-Krise und der auferlegten Ausgangssperre betroffen sind. Das schließt alleinerziehende Mütter, Kranke und alte Menschen genauso ein wie Tagelöhner und informelle Arbeiterinnen, die auf tägliche Einnahmen angewiesen sind und kaum Rücklagen bilden konnten.
„Hunger kennt keine Grenzen. Wir sind alle Menschen und wir alle empfinden Hunger unabhängig unserer religiösen und ethnischen Unterschiede gleich. Ich werde tun, was ich als Mensch tun kann, um einem anderen Menschen in Not zu helfen“, so äußert sich ein Komiteemitglied über die interreligiöse Coronahilfe.
Lebensmittelrationen, Aufklärung und Kampagnen gegen Hetze
Von der Hilfe profitieren alle religiösen und ethnischen Gruppen. So auch in Negombo im Westen Sri Lankas, ein Ort der Anschläge in 2019, an dem mehr als 100 Menschen in einer christlichen Kirche ermordet wurden. Neben den Lebensmittelpaketen starteten die Komiteemitglieder hier auch eine Facebook-Kampagne gegen anti-muslimische Hetze. An manchen Stellen im Land informierten junge Komiteemitglieder zusätzlich über Hygiene- und Schutzmaßnahmen, um der Ausbreitung des Virus vorzusorgen. In Weligama im Süden Sri Lankas wurden Räumlichkeiten des buddhistischen Tempels zur Verfügung gestellt, um mit Hilfe der Dorfbewohner Mundschutze für Mitarbeiter des Gesundheitsdiensts, die Polizei und Gemeindemitglieder zu nähen.
„Die Bedeutung von Verständigung, Aussöhnung und interreligiöser Zusammenarbeit zeigt sich auch darin, dass sie hilft, bisher unbekannte Krisenzeiten gemeinsam zu bestehen. Mit ihren interreligiösen Komitees fördert NPC schon seit 1995 Frieden und zivile Konfliktbearbeitung im Land. Mit Sorge betrachten sie die aktuellen Entwicklungen und setzen sich dafür ein, dass die Vorgaben Sri Lankas zum Umgang mit den Todesopfern von Covid-19 im Einklang mit den WHO-Richtlinien und der muslimischen Tradition umgesetzt werden“, so Saddak. MISEREOR unterstützt die aktuellen Corona-Maßnahmen des NPC mit 18.000 €.
Alle öffentlichen Gedenkfeiern zum Jahrestag der terroristischen Anschläge wurden wegen der Corona-Krise abgesagt. Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Ranjith, hat dazu aufgerufen am 21. April um 08:40 Uhr alle Glocken in Kirchen und Tempeln zu läuten und um 08.45 Uhr Lichter anzuzünden und der Toten mit zwei Schweigeminuten in den eigenen Häusern zu gedenken. Zudem hat er öffentlich verkündet, dass die Katholiken und Katholikinnen den Terroristen ihre Taten verzeihen sollten.
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Weitere Informationen
Eine stetig wachsende Fotoauswahl zu „Corona weltweit“ und den Aktivitäten der MISEREOR-Partner kann zur Berichterstattung hier heruntergeladen werden.
Kommentare unserer Spenderinnen und Spender
Wir müssen uns - gerade als Land, das einen Coronaimpfstoff entwickeln konnte - für mehr Impfgerechtigkeit weltweit einsetzen.
Dr. JohannesHintzen/SachsenEs ist super, dass es ehrenamtliche Menschen wie Sie gibt. :)
HumanDie COVID-19 Pandemie zu bekämpfen ist eine weltweite Gemeinschaftsaufgabe!
Wolfgang BrücknerUns ist es wichtig, besonders den Notleidenden in dieser Zeit der Corona-Pandemie finanzielle Hilfe zu geben, damit sie sich vor der Pandemie schützen können.
Zusammenhalten und solidarisch sein ist wichtig
Margarete MahlDie Routinen greifen nicht mehr. Was können wir tun?
kein kind soll verhungern
GarhammerHalten wir zusammen! Nicht nur bei uns, sondern weltweit. Im Gebet und materiell. Gottes Segen!
Florian Meißner, VohenstraußUnterstützen wir die Bevölkerung Lateinamerikas im Kampf gegen Corona. Jede Spende tut Gutes! \n/
IIû Mølrja
ja
ja
Das Glück, qua Geburt in einer Weltregion leben zu dürfen, die sich durch ein funktionierendes Gesundheits- und Sozialsystem aus dieser Misere befreien können wird, hat nicht jedeR ErdenbewohnerIn. Es ist mir ein Anliegen, zu teilen.
Dringende Hilfe ist nötiger denn je! #Solidarität ist die Antwort auf Corona.
Claudia WaltherViele einzelne Tropfen bilden einen Fluß.
MarkusWir haben Masken genäht und sie gegen Spenden verteilt.
Robert -Havemann-Gymnasium, Berlin-PankowProjekte mit Hand und Fuß - und Sinn für das Wichtige. Vielen Dank an misereor für das Engagement.
Stefan WeigandWie gut zu wissen, dass Misereor hilft - das unterstütze ich gerne! Danke!
TimWer, wenn nicht wir kann hier helfen?!
MirkoEine globale Krise erfordert von uns allen Solidarität, gerade mit jenen, die anders als wir nicht auf ein funktionierendes Gesundheitssystem vertrauen können. Vielen Dank für die Hilfe!
A. UlmenJedem den ein bisschen schlecht geht sollte trotzdem ab und an anderen, den es noch schlechter geht, helfen.
Thomas Rösner EssenBesonders in diesem Jahr, in dem keine Oster-Gottesdienste stattgefunden haben mit Kollekten für MISERIOR, ist es besonders wichtig auf anderem Wege zu spenden. In anderen Teilen der Welt wird der Kampf gegen das Corona-Virus ohne Unterstützung nicht zu gewinnen zu sein. Spenden SIE!
Peter B.Danke für Ihre wertvolle Arbeit und vor allem für den globalen Blick in diesen für unzählige Menschen so schwierigen Zeiten!
Annegret HiekischWir kamen gerade in den Genuss unseres tollen Gesundheitssystems und sind sehr dankbar für die erfahrene Hilfe! Aus Anlass des 86. Geburtstags unserer Mutter R. möchten wir unsere Freude darüber ein wenig teilen mit Menschen in Not. Gottes Segen auf ihren und unser aller Wegen!
V. Sch.Glaube Liebe Hoffnung
BeVietnamesische katholische Frauen aus Wiesbaden-Frankfurt haben Gesichtsmasken genäht und dafür Spenden bekommen. Dieses möchten wir Misseror spenden. Somit helfen wir doppelt!!
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StefanSolidarität darf keine Grenzen kennen. Wir wollen die Menschen in den Flüchtlingslagern der Welt nicht vergessen!
Familie FuhrmannIch denke, dass es uns hier trotz Krise immer noch sehr gut geht. Ich möchte mit dieser Spende einen kleinen Beitrag für Hilfe in den Ländern leisten, denen es wesentlich schlechter geht als uns.
Melanie S.Auf den ersten Blick sind alle gleich von der Pandemie betroffen. Aber um so mehr man sich damit beschäftigt merkt man: es trifft die Ärmsten in meherfacher Hinsicht am härtesten. Danke das ihr helft Misereor!
Eva aus EsslingenCorona Hilfe für Misereor aus St. Martin Idsteiner Land
Gemeinsam solidarisch gegen Corona, helft mit und spendet bitte!
Konrad Waldherr#füreinanderdasein
Frohe Ostern in diesen schweren Zeiten!
PhilippHallo, jeder kann und muss helfen.
JHLasst die Schutzmasken denjenigen die sie benötigen, den Altenpflegern, den Ärzten, Pflegern und dem Intensivpersonal in den Krankenhäusern. Kauft Euch genähte, oder besser "näht Euch welche", wenn ihr eine Nähmaschine habt, sonst haben wir kein Pflegepersonal mehr, was Euch oder Eure Angehörigen versorgen kann. Danke an alle Helfer, die auch in andere Ländern den Armen helfen, die dem Virus z.T. ungeschützt gegenüber stehen. In der Hoffnung, dass Sie den Mut nicht verlieren.
C. SprengerJesus Du warst immer für mich da. Ich hab es garnicht verdient. Hilf den anderen.
NielsAlle, denen es gut - Alle, die einen sicheren Job haben - Alle, die versorgt sind. Jetzt ist die richtige Zeit zu spenden. Die Not ist so akut, wie seit langem nicht mehr.
Vielen Dank an alle Misereor-Helfer für ihren Einsatz!
KatrinUnsere Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Der Herr sei mit uns am Morgen, am Abend und in der Nacht, helfe und sei bei uns in Krankheit, Not und Leid, bewahre uns vor allem Übel und Bösen und sei mit uns auf allen unseren Wegen. Bleibt behütet durch Jesus Christus, unseren Retter in aller Not. Gott segne euch alle.
Thomas DehnelZusätzlich zu den Zuwendungen vom Staat (wir alle) wäre es wünschenswert, wenn Jeder der kann einen solidarischen Eigenanteil spenden würde. Vielen Dank an alle Helfer!
Thomas - MagdeburgZuhause bleiben - solidarisch denken und handeln und Herz und Hände öffnen für die Menschen, die Hilfe brauchen!
Karin & Gottfried PielhauLaßt uns ein Segen für andere sein, damit ihnen in dieser schweren Corona-Zeit geholfen wird. Gott helfe uns durch seinem Sohn Jesus Christus.
Annemarie BartschBleibt gesund!
"A little bit goes a long way."
Honora