COVID-19 in Südafrika: Partnerorganisation Care Ministry berichtet
Die MISEREOR-Partnerorganisation Care Ministry unterstützt seit 25 Jahren die Bedürftigsten in Südafrika durch Gesundheitsdienste. Die COVID-19-Pandemie hat sie vor große…
Körperliche und geistige Gesundheit sind ein Menschenrecht. Entsprechend sind alle Regierungen verpflichtet, das Recht auf Gesundheit zu schützen, allen Menschen Zugang zu ausreichender Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und Benachteiligungen zu überwinden. Dies gilt auch in der Corona-Krise, in der das Recht auf Gesundheit massiv gefährdet ist.
Wenn die große Mehrheit der Menschen auf der Welt mit einem nachhaltig wirksamen und sicheren Impfstoff geimpft ist oder Zugang zu einer heilenden Behandlung hat, wird die Corona-Pandemie kein schwerwiegendes Problem mehr für die globale öffentliche Gesundheit darstellen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn besonders im Globalen Süden sind Menschen durch Covid-19 bedroht.
Das zu geringe Impfstoffangebot im Globalen Süden sowie die unzureichenden Test-, Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten gefährden auch den Globalen Norden. Denn solange sich das CoronaVirus in vielen Regionen des Globalen Südens nahezu ungehindert ausbreiten und dabei immer neue Mutationen ausbilden kann, ist die Entstehung von Varianten, die den bislang entwickelten Impfschutz umgehen und möglicherweise noch ansteckender oder folgenschwerer sind, nur eine Frage der Zeit.
Ein überlastetes Gesundheitswesen sowie ausbleibende Impfstoff- und Medikamentenlieferungen führten dazu, dass Routineimpfungen ausgesetzt und Standardbehandlungen, zum Beispiel bei Menschen mit HIV/Aids sowie Müttern und Kindern sich gravierend verschlechterten. All das führt jährlich zu zusätzlichen Todesfällen in Millionenhöhe.
Derzeit kann der weltweite Bedarf an Corona-Impfstoff noch nicht gedeckt werden. Immer noch wurden viel zu wenige Länder im Globalen Süden dabei unterstützt, Impfstoffe zu produzieren. Dadurch fehlt es immer noch an Impfstoff zur Eindämmung von COVID-19 mit fatalen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen.
Die Folgen der Pandemie führen im Globalen Süden zu dramatischen Rückschritten in allen Entwicklungsbereichen, vor allem bei der Bekämpfung von Armut und Hunger sowie der Sicherung von Gesundheitsversorgung und Bildung. Dadurch steht zu befürchten, dass die Zahl der Hungertoten um Millionen steigt und Kinderarbeit zunimmt.
In mehr und mehr Ländern missbrauchen Regierungen die Corona-Maßnahmen zu politischen Zwecken und schränken Menschenrechte massiv ein. Kontaktbeschränkungen werden gezielt gegen Andersdenkende und Minderheiten eingesetzt. Und die Polizei setzt Lock-Downs mit unzulässigen Übergriffen durch. Zudem hat sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Pandemie weltweit drastisch zugenommen.
Die Corona-Pandemie hinterlässt bleibende Spuren an den Gesundheitssystemen, da weltweit mehr als 115.000 Arbeiter*innen aus medizinischen und Pflegeberufen an einer Covid-19-Infektion gestorben sind.
Menschen im Globalen Süden spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Impfstoffe, viele klinische Prüfungen wurden im globalen Süden durchgeführt. Das heißt ohne die Bereitschaft der dortigen Freiwilligen wäre die Zulassung der Impfstoffe erst deutlich später erfolgt.
Die schnelle Entwicklung der Corona-Impfstoffe war auch das Ergebnis jahrzehntelanger, überwiegend öffentlich finanzierter Grundlagenforschung. Dennoch besitzen wenige Pharmafirmen ein Monopol auf Produktion und Vermarktung und verkaufen Impfstoffdosen an den Höchstbietenden, anstatt gemäß dem epidemiologisch-humanitären Bedarf nach Impfstoff-Zugang verteilt zu werden.
In der Pandemie hat MISEREOR gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen die Projektarbeit umfassend angepasst und flexibel gestaltet. Das Missionsärztliche Institut Würzburg, Kooperationspartner im Bereich Gesundheit, unterstützte dabei die Arbeit durch fachliche Begleitung. Logistisch unterstützt wird MISEREOR von der Beschaffungsorganisation BEGECA. So konnten wir in über 400 laufenden Projekten die Prävention und den Schutz vor COVID-19 verbessern, Bildungschancen erhalten, Menschenrechte schützen und die Arbeitsfähigkeit unserer Partnerorganisationen sichern.
Beim Kampf gegen Corona brauchen die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika Ihre Hilfe: Es fehlt an Aufklärungsmaterial und Impfangeboten, an Sauerstoffgeräten, Schutzkleidung und Schulungen in den Krankenhäusern. Ihre Spende wirkt nachhaltig, denn Sie stärken damit die Gesundheitsversorgung der Ärmsten – damit niemand mehr an Krankheiten sterben muss, die gut behandelt werden können.
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Um die Corona-Pandemie global möglichst schnell zu kontrollieren und letztlich zu überwinden, fordern wir von der Bundesregierung:
Am 28. Mai ist der Weltgesundheitsgipfel der G20-Staaten in Rom gestartet. Auf der Agenda steht der…
Am 28. Mai ist der Weltgesundheitsgipfel der G20-Staaten in Rom gestartet. Auf der Agenda steht der Kampf gegen COVIC-19 und die Prävention zukünftiger Pandemien. In dem Briefing „Wege aus der globalen“ werden die Chancen dieses Ansatzes für die Lösung aktueller und künftiger globaler Gesundheitsprobleme untersucht und politische Handlungsempfehlungen formuliert.
Die Herausgeber Brot für die Welt, Global Policy Forum und MISEREOR warnen in dem vorliegenden Briefing davor, nur die Symptome der Corona-Krise zu behandeln und die tieferliegenden Ursachen der Pandemie zu vernachlässigen.
Die Corona-Krise führt uns die Verletzlichkeit unserer einen Welt drastisch vor Augen.
Das…
Die Corona-Krise führt uns die Verletzlichkeit unserer einen Welt drastisch vor Augen.
Das MISEREOR-Diskussionspapier zeigt auf, dass globale Krisen globale Lösungen erfordern, deren untrennbarer Bestandteil die Rechte und das Wohlergehen aller Menschen sind.